1323 erwirbt Rostock das von den Dänen gegründete und als Königsresidenz genutzte Fischerdorf Vernemündes und sichert sich damit den wichtigen Seezugang für die aufstrebende Handelsschiffahrt. Die Warnemünder verlieren erst einmal ihre wichtigste Einnahmequelle, den Fischverkauf. Als Vorort der Hansestadt haben sie wenig Rechte. Ende des 19. Jahrhunderts beginnt schließlich die Karriere als Badeort und Seebad, wie bei so vielen anderen Orten an der Ostsee. Heute ziehen die Warnemünder Woche und die Hanse Sail Jahr für Jahr jeweils etwa eine Million Besucher an.
Seeluft schnuppern ist immer verlockend. Mal kurz von Berlin an die Ostsee - für die Wessis lange nur Theorie.
2003 möchte ich die Internationale Gartenbauausstellung besuchen und in der Jugendherberge in Warnemünde übernachten. Die Antwort: Im November, da können Sie gern kommen. Will ich aber nicht.
Dafür machen wir uns fast 10 Jahre später an einem warmen Sommertag auf in Richtung Rostock und Warnemünde. Eines kann man in Warnemünde nicht erwarten: Ruhe und Einsamkeit. Wie die Lemminge streben wir nach der Zugfahrt über die Brücke zum Wasser, zum Leuchtturm und zur Mole, beobachten die Schiffe und suchen später am Strand eine Gelegenheit zum Kaffeetrinken. Auf der Brücke und "Am Strom" ist das Gedränge am größten. Kurz hinter der Brücke findet sich die Touristeninformation und daneben ein Rolli-WC. Auf der Seepromenade wird es etwas übersichtlicher. Der Strand ist voll mit Sonnenanbetern und den obligatorischen kleinen bunten Zelten. Wie ging das früher, als es die Dinger noch nicht gab? Ich bin nicht traurig, dass ich mit dem Rolli da nicht hinkomme.
Für Experimente bzw. Abstecher in die Umgebung bleibt keine Zeit. In der Gartenstraße finden wir ein Lokal neben dem anderen und können uns stärken, bevor wir uns auf den Rückweg nach Berlin machen.
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